Paru dans : Lexikon des Mittelalters, 1977-1999, 1720.
Bazas (Bazadais), Bm. in Frankreich, Gascogne, Suffraganbm. v. → Auch (Kathedrale Johannes d. Täufer). Der Zeitpunkt der Gründung ist unbekannt; es wird das Ende des 4.Jh. angenommen. Die Grenzen des Bm.s wurden erst um die Mitte des 12.Jh. definitiv festgelegt; das gilt sowohl für die Grenze zum Bm. Agen als auch zum Bm. Dax (Existenz einer Enklave von B. zw. den Bm.ern Dax und Bordeaux). 977 übertrug Wilhelm (Guillem Sanche), Hzg. der Gascogne, seinem Bruder Gombaud, Bf. der Gascogne, die Gft.en Agen (→ Agenais) und B. Bis 1059 hatte B. des öfteren einen eigenen Bf., ztw. gehörte B. zu dem Bm. Gascogne. Der Bf. hatte, wahrscheinl. seit dem 10.Jh., die Herrschaft in seiner Bischofsstadt und ihrem Umland (zehn Pfarreien) inne, doch muβte er seine Gewalt mit dem Domkapitel teilen (1140), später mit den Kg.-Hzg.en v. Aquitanien (1283), schlieβlich mit einem Schwurverband (jurade, Anfang 14.Jh.). Das Bazadais, die Diöz. v. B., ging gemeinsam mit dem Hzm. Gascogne an die Gf.en v. Poitiers, Hzg.e v. Aquitanien, über (1032), dann an die Anjou-Plantagenêt (1152). Mit dem Bordelais und den Landes unterstand es dem Seneschall der Gascogne, der in → Bordeaux residierte. Es war in hzgl. prévotés und Herrschaften unter der Oberhoheit des Kg.-Hzg.s eingeteilt. Mit dem Hzm. 1294-1303 konfisziert, fiel es nach dem Krieg v. → St-Sardos (1324-25) unter die Herrschaft des Kg.s v. Frankreich. 1345-46 von den Anglo-Gascognern zurückerobert, bildete es bis 1453 ein Territorium, das zw. Anglo-Gascognern und Franzosen umstritten war.